On the High­way of Arch­an­gels.In the Theatre of Hea­ven. In the Light Gar­den.

Peter Levi's archaeological travelogue of an undestroyed Afghanistan at the end of the 1960s


Peter Chad Tigar Levi (* May 16, 1931 in Ruislip, Middlesex, England; † February 1, 2000) was an English poet, travel writer, critic, & archaeologist. He belonged to the Jesuit order for many years and held a professorship at Oxford University.

Im Jahr 1969, zwei Jahre vor sei­nem 40. Geburts­tag, reiste der klas­sisch gebil­de­te und archäo­lo­gisch inter­es­sier­te Schriftsteller Peter Levi (1931—2000) nach Afgha­ni­stan. Sein erklärtes Reiseziel als Kenner des antiken Griechenlands war es, das graeco-bud­dhis­ti­sche Erbe des südlichen Zentralasiens für sich zu erschließen, das seit jeher ein Sehn­suchts­ort für Durch­rei­sende gewe­sen war. Seit Alex­an­der dem Gro­ßen hat­ten unzäh­lige Herr­scher, Armeen, Händler und Wandermön­che auf den afgha­ni­schen Rou­ten der legen­dä­ren Sei­den­straße ihre Spu­ren hin­ter­las­sen. Der Zauber reichte bis in Peter Levis Gegenwart – mit Hasch rau­chenden west­li­chen Jugend­li­chen, die auf dem “Hip­pie-Trail” ins ver­hei­ßene Nepal und nach Nord­in­dien zogen, und nicht selten in Kabul hängenblieben.

Ent­facht wor­den war Levis Neu­gier durch den etwa gleichaltrigen französischen Archäologen Paul Bernard, dessen Vor­le­sungen an der Uni­ver­si­tät Oxford er besuchte. Unter Bernards Leitung war zwi­schen 1964 und 1978 die antike Stätte “Ay Khanoum” aus dem afgha­ni­schen Sand gegra­ben worden – das legendäre “Alexandria am Oxus”, eine von vielen Stadtgründungen Alexanders des Großen auf seinem Asien-Feldzug. Peter Levi war fasziniert von dieser „selt­samen Geschichte einer grie­chi­schen Stätte in einem so ent­le­ge­nen Teil des Erd­balls“.

Kaum ein anderes Land der Welt erscheint so abgelegen wie Afghanistan: am Rande des höchs­ten und unwirt­lichs­ten Gebir­ges der Welt, mit einer unglaublichen durchschnittlichen Höhe von 1885 Metern üNN, ohne Zugang zum Meer, am Rande des anti­ken Welt­wis­sens, am Rande der mit­tel­al­ter­li­chen Welt­scheibe, am Rande des hin­du­is­tisch-bud­dhis­ti­schen wie auch des isla­mi­schen Kul­tur­krei­ses, vermeintlich stets am Rande der Welt­ge­schichte. Und doch – grie­chisch-make­do­ni­sche Gene­räle, chi­ne­sisch-bud­dhis­ti­sche Mön­che, mon­go­li­sche Rei­ter­herr­scher, bri­ti­sche Infan­te­ris­ten – sie alle hatten in ihrer jeweiligen Zeit erkannt, dass der Rand der Weltgeschichte in Wahr­heit eine ihrer bedeu­tends­ten Kreu­zun­gen dar­stellt: europäisches Abend­land und isla­mi­sches Mor­gen­land im Wes­ten, Mon­go­len und Rus­sen im Nor­den, Tibet und chi­ne­si­sche Kai­ser­rei­che im Osten, indi­sche Moguln im Süden.

Afgha­ni­stan prä­sen­tierte sich Peter Levi und sei­nem Rei­se­be­glei­ter, dem damals noch unbe­kann­ten Bruce Chat­win, in einer heute kaum noch nachvollziehbaren Blüte. Die Spät­phase des afghanischen König­reichs erschien trotz dunk­ler Vor­zei­chen als eini­ger­ma­ßen gute Peri­ode. Das Land war noch nicht von Krieg und Bür­ger­krieg in den Abgrund des 20. Jahr­hun­derts gesto­ßen wor­den, son­dern hatte sich – genau im Gegen­teil – gerade aus dem Abgrund des 19. Jahr­hun­derts befreit. Der Neu-Brite in Peter Levi (seine Eltern waren von Istan­bul nach Eng­land aus­ge­wan­dert) inter­es­sierte sich auch für die jün­gere Geschichte die­ses stra­te­gisch so wich­ti­gen wie berüch­tig­ten Gebie­tes am Rande des indi­schen „Kron­ju­wels des bri­ti­schen Empi­res“, das von den Bri­ten wie von den Rus­sen als idea­ler Vor­pos­ten in ihrem „Great Game“ um die Schätze Zen­tral­asi­ens betrach­tet wurde. Der His­to­ri­ker und exzel­lente Beob­ach­ter Peter Levi war sich jedoch nur allzu bewusst, dass die Geschichte Afgha­ni­stans erneut dunkle Wen­dun­gen würde neh­men kön­nen, und notierte: das Unheil einer Inva­sion lag schon um 1970 in der Luft. Neun Jahre später rückten die sowjetischen Panzer Richtung Hindukusch vor.

Die sowjetische Invasion und ihre Folgen haben Afghanistan verändert wie kaum ein anderes Land. Auch daher ist Peter Levis Rei­se­be­richt ein Kleinod der Reiseliteratur. Die Qua­li­tät die­ses Buches bemisst sich weni­ger nach Levis klas­si­schem Vor­wis­sen, sei­nen aus­ge­wo­ge­nen his­to­ri­schen Spe­ku­la­tio­nen oder sei­ner archäo­lo­gi­schen Beob­ach­tungs­gabe, son­dern vielmehr nach der Verbindung die­ser Vor­züge mit sei­nem schar­fen Blick auf den aktu­el­len Zustand des Lan­des und sei­ner Bevöl­ke­rung, mit den ebenso detail­rei­chen wie bei­läu­fi­gen Skiz­zen von Land­schaf­ten, Städ­ten und Gebäu­den, und mit den ein­ge­streu­ten Anek­do­ten einer auch logis­tisch nicht immer ein­fa­chen Reise. Die vorliegende Ausgabe enthält auch Foto­gra­fien aus Bruce Chat­wins Archiv sowie ein neues Vor­wort, in dem Levi Jahre viele spä­ter auf die Reise zurück­blickt.

Bei alle­dem ist die poe­ti­sche Schlag­seite der stets fak­ten­ge­sät­tig­ten Rei­se­prosa nicht für jeden etwas. Die Lek­türe zwingt zum Mit­den­ken (und Mit­rei­sen). Der Autor Levi suchte selbst nach einem roten Faden und steckte gedank­lich in man­nig­fal­ti­ger Lek­türe (neben den bekann­ten Abhand­lun­gen über Afgha­ni­stan las er zu jener Zeit die Rei­se­be­richte des japa­ni­schen Haiku-Meis­ters Matsuo Bashō und außer­dem Horaz). Neben­her ver­suchte er, Per­sisch zu ler­nen. Afgha­ni­stan erschien ihm bei aller Fas­zi­na­tion „als archäo­lo­gi­sches Gebilde beson­ders unbe­frie­di­gend“ (wenn auch alles andere als uner­gie­big). So beginnt Peter Levi sein Vor­wort gleich mit der eige­nen Irri­ta­tion und Zwei­feln bezüg­lich der lite­ra­ri­schen Form und der Länge sei­nes Berichts, die ihn noch lange nach der Reise ver­folg­ten:

Als ich in Kabul ein­traf, war ich mir noch nicht sicher, was für eine Art von Buch ich schrei­ben würde; ich wusste, dass es ein archäo­lo­gi­sches sein und von einer Reise han­deln würde, doch wie soll man in einem ein­zi­gen Buch so viele Fra­gen beant­wor­ten?

Seine Viel­sei­tig­keit jeden­falls, die ange­sichts der Fülle ver­füg­ba­rer kunst­his­to­ri­scher und his­to­ri­scher Ent­de­ckun­gen und Erkennt­nisse manch­mal in einen gewis­sen Eklek­ti­zis­mus und auch Dilet­tan­tis­mus gera­dezu abglei­ten musste, beglei­tete Levi zeit­le­bens, woraus er nicht nur selbst keinen Hehl machte, son­dern wahr­schein­lich Kraft schöpfte. Peter Levi hatte seine klas­si­sche aka­de­mi­sche Aus­bil­dung in Oxford erhal­ten, wo er spä­ter, in den acht­zi­ger Jah­ren, zum Pro­fes­sor für Poe­sie beru­fen und zeit­weise gar als Kan­di­dat für hohe Lyrik-Preise gehan­delt wurde. Sein Oeu­vre umfasst daher neben den Rei­se­be­rich­ten auch zahl­rei­che poe­ti­sche Werke, Bio­gra­fien, Über­set­zun­gen, eine Geschichte der grie­chi­schen Lite­ra­tur, historische Werke über Griechenland, sogar ein paar Romane sowie eine frühe Auto­bio­gra­fie (The Flu­tes of Autumn, 1983).

Peter Levi (1984): The Light Garden of the Angel King: Journeys in Afghanistan.

Die sowjetische Invasion und ihre Folgen haben Afghanistan verändert wie kaum ein anderes Land. Auch daher ist Peter Levis Rei­se­be­richt ein Kleinod der Reiseliteratur. Die Qua­li­tät die­ses Buches bemisst sich weni­ger nach Levis klas­si­schem Vor­wis­sen, sei­nen aus­ge­wo­ge­nen his­to­ri­schen Spe­ku­la­tio­nen oder sei­ner archäo­lo­gi­schen Beob­ach­tungs­gabe, son­dern vielmehr nach der Verbindung die­ser Vor­züge mit sei­nem schar­fen Blick auf den aktu­el­len Zustand des Lan­des und sei­ner Bevöl­ke­rung, mit den ebenso detail­rei­chen wie bei­läu­fi­gen Skiz­zen von Land­schaf­ten, Städ­ten und Gebäu­den, und mit den ein­ge­streu­ten Anek­do­ten einer auch logis­tisch nicht immer ein­fa­chen Reise. Die vorliegende Ausgabe enthält auch Foto­gra­fien aus Bruce Chat­wins Archiv sowie ein neues Vor­wort, in dem Levi Jahre viele spä­ter auf die Reise zurück­blickt.

Bei alle­dem ist die poe­ti­sche Schlag­seite der stets fak­ten­ge­sät­tig­ten Rei­se­prosa nicht für jeden etwas. Die Lek­türe zwingt zum Mit­den­ken (und Mit­rei­sen). Der Autor Levi suchte selbst nach einem roten Faden und steckte gedank­lich in man­nig­fal­ti­ger Lek­türe (neben den bekann­ten Abhand­lun­gen über Afgha­ni­stan las er zu jener Zeit die Rei­se­be­richte des japa­ni­schen Haiku-Meis­ters Matsuo Bashō und außer­dem Horaz). Neben­her ver­suchte er, Per­sisch zu ler­nen. Afgha­ni­stan erschien ihm bei aller Fas­zi­na­tion „als archäo­lo­gi­sches Gebilde beson­ders unbe­frie­di­gend“ (wenn auch alles andere als uner­gie­big). So beginnt Peter Levi sein Vor­wort gleich mit der eige­nen Irri­ta­tion und Zwei­feln bezüg­lich der lite­ra­ri­schen Form und der Länge sei­nes Berichts, die ihn noch lange nach der Reise ver­folg­ten:

Als ich in Kabul ein­traf, war ich mir noch nicht sicher, was für eine Art von Buch ich schrei­ben würde; ich wusste, dass es ein archäo­lo­gi­sches sein und von einer Reise han­deln würde, doch wie soll man in einem ein­zi­gen Buch so viele Fra­gen beant­wor­ten?

Seine Viel­sei­tig­keit jeden­falls, die ange­sichts der Fülle ver­füg­ba­rer kunst­his­to­ri­scher und his­to­ri­scher Ent­de­ckun­gen und Erkennt­nisse manch­mal in einen gewis­sen Eklek­ti­zis­mus und auch Dilet­tan­tis­mus gera­dezu abglei­ten musste, beglei­tete Levi zeit­le­bens, woraus er nicht nur selbst keinen Hehl machte, son­dern wahr­schein­lich Kraft schöpfte. Peter Levi hatte seine klas­si­sche aka­de­mi­sche Aus­bil­dung in Oxford erhal­ten, wo er spä­ter, in den acht­zi­ger Jah­ren, zum Pro­fes­sor für Poe­sie beru­fen und zeit­weise gar als Kan­di­dat für hohe Lyrik-Preise gehan­delt wurde. Sein Oeu­vre umfasst daher neben den Rei­se­be­rich­ten auch zahl­rei­che poe­ti­sche Werke, Bio­gra­fien, Über­set­zun­gen, eine Geschichte der grie­chi­schen Lite­ra­tur, historische Werke über Griechenland, sogar ein paar Romane sowie eine frühe Auto­bio­gra­fie (The Flu­tes of Autumn, 1983).

Auch in “The Light Garden” suchte Levi nicht nur nach den Spu­ren der Händler, Pil­ger und Erobe­rer auf den hoch gele­ge­nen Pass­stra­ßen und in den Tälern Afgha­ni­stans, sondern nach der eigenen Stimme. Es wird ein äußerst dichter Report – mit schwung­vol­lem Pin­sel­strich und Ironie trotz der ele­gan­ten und manchmal etwas zu gelehr­ten Spra­che. Wir begleiten ihn durch die Basare und das von Alex­an­der dem Großen begrün­dete Kas­tell in Herat, die brül­lende Hitze und den Dro­gen­han­del von Kan­da­har, die Far­ben der Berge hin­ter Kabul und des­sen stin­kende Alt­stadt, his­to­ri­sche Stein­hau­fen, die Mönchs­höh­len und Rie­sen-Bud­dhas von Bamiyan. Wir erleben Män­ner, die in einem Café eine Wach­tel quä­len, Män­ner, die gemein­sam sin­gen, Män­ner, die Waf­fen zum Schutz vor Staub in geblümte Tücher hül­len, schnap­pende Pferde und lebens­ge­fähr­lich aggres­sive Noma­den-Hunde, beschwer­li­che Tages­aus­flüge ohne ver­läss­li­ches Kar­ten­ma­te­rial und ohne ver­läss­li­che Zeit­an­ga­ben der Ein­hei­mi­schen, Apri­ko­sen­haine, Kamele, Jahr­märkte, Mina­rette, die weni­gen unbe­fan­ge­nen Frauen. Oft haftet Peter Levis Beschreibungen eine bei­läu­fi­ge, leicht­hän­di­ge Ein­dring­lich­keit an. Zum Bei­spiel in Kan­da­har:

An jenem Tag war das Was­ser in der Was­ser­fla­sche neben mei­nem Bett so heiß wie Tee, und das Metall des Bett­ge­stells war zu heiß um es anzu­fas­sen. […] Am Abend gab es eine schwa­che, neb­lige Kühle in der Luft, und wir pro­bier­ten aus, wel­che Wir­kung ein Spa­zier­gang haben würde. Wir gin­gen in die Fel­der unter­halb der Stadt, vor­bei an stin­ken­den Tüm­peln von schwar­zem Was­ser, in denen Kin­der schwam­men, und wir begeg­ne­ten einem Jun­gen von acht Jah­ren mit einem Fal­ken auf dem Hand­ge­lenk. […] In einer ande­ren Straße sahen wir ein Wolfs­jun­ges an einer Schnur. […] Ich glaube, der Feld­weg, dem wir da folg­ten, ent­sprach der anti­ken Straße, und war das der Fall, dann muss Alex­an­der sie genom­men haben. Der Him­mel über Alt-Kan­da­har war limo­nen­gelb; die Sonne ver­schwand mit einem Zischen, wie rot­glü­hen­des Eisen in Was­ser; wir gin­gen mit etwa dem­sel­ben Geräusch ins Bett.

Noma­den­völ­ker waren zu jener Zeit das Lieb­lings­thema von Levis Rei­se­be­glei­tung Bruce Chat­win, über das sie sich wäh­rend der Reise gewiss viel unter­hal­ten haben. Ein roter Faden des Buches ist daher ein noma­disch irr­lich­tern­des Erkennt­nis­in­ter­esse, das bei­den Rei­sen­den ganz offen­sicht­lich im Blut lag. Die­sen Geist des Umher­schwei­fens ent­deckt man aber auch in Levis his­to­risch exak­ten, immer mit Jah­res­zah­len ver­se­he­nen Betrach­tun­gen der viel­ge­stal­ti­gen Epo­chen von Per­sern, Grie­chen, Par­thern, Hun­nen, Mon­go­len, Moguln, Bri­ten und Rus­sen.

Alle diese Herr­scher und ihre Gefolge erschei­nen ganz plas­tisch, enzy­klo­pä­disch, mit allen ver­füg­ba­ren Spu­ren, die sie in die­sem frem­den Land hin­ter­las­sen haben. Spu­ren, die oft nur mit größ­ter Mühe an die Ober­flä­che gezerrt wer­den kön­nen, wenn über­haupt. Ganz offen­bar gab es viel zu viele Durch­rei­sende und viel zu viel Zer­stö­rung und Bil­der­sturm auf die­sem Gebiet, um ein „archäo­lo­gisch befrie­di­gen­des Gebilde“ abzu­ge­ben. Am Bei­spiel der uralten, von Dschin­gis Khan völ­lig zer­fetz­ten baktrischen Metro­pole Balkh, in der schon Zara­thus­tra gewirkt haben soll:

Balkh war lange vor der Zeit Alex­an­ders und vor der Zeit des Per­ser­rei­ches eine große Stadt. […] aus­schlag­ge­bend ist die Tat­sa­che, dass Balkh nicht so sehr eine Fes­tung als viel­mehr eine Han­dels­stadt war, die auf­grund ihrer Lage, ihrer Was­ser­läufe und Frucht­bar­keit und der Rou­ten, die sich hier tref­fen, eine ein­ma­lige Begeg­nungs­stätte von Völ­kern und Kul­tu­ren war. Aber ach, sie bringt auch die Archäo­lo­gen zur Ver­zweif­lung. Keine Aus­gra­bung von Balkh hat je die grie­chi­sche Stadt zutage geför­dert. Man muss sehr tiefe Gru­ben aus­he­ben, und die fül­len sich sofort mit Was­ser und müs­sen aus­ge­pumpt und tro­cken­ge­legt wer­den.

 

[…]

 

Wir gin­gen zusam­men um die Mau­ern herum und beschränk­ten uns auf immer tie­fe­res Schwei­gen. Die innere Stadt muss ein­ein­halb Kilo­me­ter Durch­mes­ser gehabt haben, es gibt Stein­hau­fen am Boden und natür­lich ein chao­ti­sches Über­maß an Kera­mik­scher­ben.

Für die ein­zige sichere archäo­lo­gi­sche Methode einer voll­stän­di­gen Aus­gra­bung des rie­si­gen Kom­ple­xes fehlte, wie Levi ver­mu­tete, das Geld und viel­leicht auch Talent. Er verglich das Unter­fan­gen mit der „ame­ri­ka­ni­schen Aus­gra­bung der Agora von Athen, die bereits seit fünf­zig Jah­ren im Gang ist“.

Alle diese Herr­scher und ihre Gefolge erschei­nen ganz plas­tisch, enzy­klo­pä­disch, mit allen ver­füg­ba­ren Spu­ren, die sie in die­sem frem­den Land hin­ter­las­sen haben. Spu­ren, die oft nur mit größ­ter Mühe an die Ober­flä­che gezerrt wer­den kön­nen, wenn über­haupt. Ganz offen­bar gab es viel zu viele Durch­rei­sende und viel zu viel Zer­stö­rung und Bil­der­sturm auf die­sem Gebiet, um ein „archäo­lo­gisch befrie­di­gen­des Gebilde“ abzu­ge­ben. Am Bei­spiel der uralten, von Dschin­gis Khan völ­lig zer­fetz­ten baktrischen Metro­pole Balkh, in der schon Zara­thus­tra gewirkt haben soll:

Balkh war lange vor der Zeit Alex­an­ders und vor der Zeit des Per­ser­rei­ches eine große Stadt. […] aus­schlag­ge­bend ist die Tat­sa­che, dass Balkh nicht so sehr eine Fes­tung als viel­mehr eine Han­dels­stadt war, die auf­grund ihrer Lage, ihrer Was­ser­läufe und Frucht­bar­keit und der Rou­ten, die sich hier tref­fen, eine ein­ma­lige Begeg­nungs­stätte von Völ­kern und Kul­tu­ren war. Aber ach, sie bringt auch die Archäo­lo­gen zur Ver­zweif­lung. Keine Aus­gra­bung von Balkh hat je die grie­chi­sche Stadt zutage geför­dert. Man muss sehr tiefe Gru­ben aus­he­ben, und die fül­len sich sofort mit Was­ser und müs­sen aus­ge­pumpt und tro­cken­ge­legt wer­den.

 

[…]

 

Wir gin­gen zusam­men um die Mau­ern herum und beschränk­ten uns auf immer tie­fe­res Schwei­gen. Die innere Stadt muss ein­ein­halb Kilo­me­ter Durch­mes­ser gehabt haben, es gibt Stein­hau­fen am Boden und natür­lich ein chao­ti­sches Über­maß an Kera­mik­scher­ben.

Für die ein­zige sichere archäo­lo­gi­sche Methode einer voll­stän­di­gen Aus­gra­bung des rie­si­gen Kom­ple­xes fehlte, wie Levi ver­mu­tete, das Geld und viel­leicht auch Talent. Er verglich das Unter­fan­gen mit der „ame­ri­ka­ni­schen Aus­gra­bung der Agora von Athen, die bereits seit fünf­zig Jah­ren im Gang ist“.

Deutlich beein­druckter war Levi von einer der zahl­rei­chen ande­ren Aus­gra­bungs­stät­ten im Nor­den Afgha­ni­stans und dem Haupt­ziel sei­ner Reise, nämlich der schwer zugäng­li­chen, weil im Grenz­land zur Sowjet­union (heute Tadschi­ki­stan) lie­gen­den, grie­chisch-bak­tri­schen Stätte Ay Khanoum, von der Levi in der Vorlesung von Paul Bernard gehört hatte. Am Zusammenfluss zweier Quellflüsse des Amudarja, handelt es sich ver­mut­lich um das antike Alex­an­dria am Oxus – die nordöstlichste Stadtgründung Alexanders des Großen abgesehen von “Alexandria Eschate” (dem wörtlich “abgelegensten Alexandria”). Ay Khanoum wartet mit einer hel­le­nis­ti­schen Polis auf, wie man sie in diesem Erdteil nicht vermuten würde – kom­plett mit Thea­ter, Gym­na­sion, Vor­stadt und Akro­po­lis. Es könnte derselbe Ort sein, den der baktrische König Eukratides I. später in “Eukratideia” umbenannte. Levi schreibt:

Es ist die ein­zige grie­chi­sche Stadt in Zen­tral­asien, die je wis­sen­schaft­lich aus­ge­gra­ben wurde; sie ent­hält Ant­wor­ten auf alte Fra­gen und die Anfänge neuer. Ihr zen­tra­les Gebäude ist ein ambi­tio­nier­ter hel­le­nis­ti­scher Palast der Epo­che der Seleukiden mit eini­gen wich­ti­gen per­si­schen Ele­men­ten […]. Das Hel­den­mo­nu­ment außer­halb vor den Palast­to­ren, das älter als die Palast­an­lage ist, wurde durch die Gra­bung eines Tun­nels auf­ge­bro­chen; und drei sei­ner vier Grä­ber waren aus­ge­raubt. In jün­ge­rer Zeit stan­den ein paar Hüt­ten auf dem ver­las­se­nen Gelände, und die Usbe­ken nutz­ten es, um dort Zelt­la­ger zu errich­ten.

Selbst an diesem Ort, wo es für den graecophilen Archäologen in Peter Levi so viel zu entdecken gab, glitt er nicht in eine monotone Beschreibung der Stätten ab, sondern blieb bei seinen plastischen, mit Gegenwartsbezügen angereicherten Beschreibungen. Am Ende hatte Levi doch herausgefunden, “welche Art von Buch er schreiben würde”. Am Ende hatte er den Faden gefunden, der ihm den Weg durch dieses verwirrende Labyrinth aus Vergangenheit und Gegenwart wies. Aufgrund der schieren Menge und Vielfalt von archäologischen Fragen, aber auch aufgrund der überwältigenden Fremdartigkeit des Landes, schlug er letztendlich den Weg des großen Vorbilds Robert Byrons ein. Dessen stilprägendes Reisebuch Road to Oxiana schleppte übrigens sein Reisebegleiter Bruce Chatwin wie eine Bibel überall mit sich herum.

The site of Ai-Khanoum, important city of the Graeco-Bactrian kingdom and possible city foundation by Alexander the Great
Area Map of Ai-Khanoum at the confluence of the Kokcha River and the Pandj River (the latter a tributary to the Amu-Darya or identical with the ancient Oxus.

Ähn­lich beein­druckt ist Levi von den zahl­rei­chen ande­ren Aus­gra­bungs­stät­ten im Nor­den Afgha­ni­stans und schließ­lich dem Haupt­ziel sei­ner gan­zen Reise, der schwer zugäng­li­chen, weil im Grenz­land zur Sowjet­union (heute Tadschi­ki­stan) lie­gen­den, grie­chisch-bak­tri­schen Stätte Ay Khanoum, ver­mut­lich das antike Alex­an­dria am Oxus: eine hel­le­nis­ti­sche Polis, kom­plett mit Thea­ter und Gym­na­sion, Vor­stadt sowie Akro­po­lis – am äußers­ten nord­öst­li­chen Rand des alex­an­dri­ni­schen Erobe­rungs­feld­zugs. Levi schreibt:

Es ist die ein­zige grie­chi­sche Stadt in Zen­tral­asien, die je wis­sen­schaft­lich aus­ge­gra­ben wurde; sie ent­hält Ant­wor­ten auf alte Fra­gen und die Anfänge neuer. Ihr zen­tra­les Gebäude ist ein ambi­tio­nier­ter hel­le­nis­ti­scher Palast der Epo­che der Seleukiden mit eini­gen wich­ti­gen per­si­schen Ele­men­ten […]. Das Hel­den­mo­nu­ment außer­halb vor den Palast­to­ren, das älter als die Palast­an­lage ist, wurde durch die Gra­bung eines Tun­nels auf­ge­bro­chen; und drei sei­ner vier Grä­ber waren aus­ge­raubt. In jün­ge­rer Zeit stan­den ein paar Hüt­ten auf dem ver­las­se­nen Gelände, und die Usbe­ken nutz­ten es, um dort Zelt­la­ger zu errich­ten.

Selbst an diesem Ort, wo es für den graecophilen Archäologen in Peter Levi so viel zu entdecken gab, glitt er nicht in eine monotone Beschreibung der Stätten ab, sondern blieb bei seinen plastischen, mit Gegenwartsbezügen angereicherten Beschreibungen. Am Ende hatte Levi doch herausgefunden, “welche Art von Buch er schreiben würde”. Am Ende hatte er den Faden gefunden, der ihm den Weg durch dieses verwirrende Labyrinth aus Vergangenheit und Gegenwart wies. Aufgrund der schieren Menge und Vielfalt von archäologischen Fragen, aber auch aufgrund der überwältigenden Fremdartigkeit des Landes, schlug er letztendlich den Weg des großen Vorbilds Robert Byrons ein. Dessen stilprägendes Reisebuch Road to Oxiana schleppte übrigens sein Reisebegleiter Bruce Chatwin wie eine Bibel überall mit sich herum.

Und doch fand Peter Levi in all dem seine eigene Stimme. Es war die Stimme der Gleichzeitigkeit. In “The Light Garden” geschieht alles zugleich: Traum und Wirk­lich­keit, Gele­se­nes und Erleb­tes. In den Gedanken des Beobachters lösen sich die Grenzen von Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart und ver­schwim­men mit der Sze­ne­rie, den Far­ben, Gerü­chen und Geräu­schen, den Tie­ren und Men­schen, den Stra­ßen und Häu­sern. Durch die Gleich­zei­tig­keit der Betrach­tung archäo­lo­gi­scher Stät­ten, gedank­li­cher Rekon­struk­tion, Hin­ein­ver­set­zen in längst ver­bli­chene Zeu­gen („Könnte es Kle­ar­chos, der Schü­ler des Aris­to­te­les, gewe­sen sein, der dafür ver­ant­wort­lich war?“) und dem Ver­fas­sen des eige­nen Rei­se­be­richts über ein aus west­li­cher Per­spek­tive rück­stän­dig­es und ursprüng­lich­es Lan­d, fällt es Peter Levi leicht, seine Meta­mor­pho­sen mit Leben zu erfüllen.

So könnte der­selbe ein­fa­che usbe­ki­sche Nomade, mit dem Levi gerade noch sprach, ebenso gut vor 2300 Jahren einem Sol­da­ten in der Armee Alex­an­ders des Großen begeg­net sein. Der Stein am Hang der Bala His­sar Festung in Kabul, den Peter Levi gerade aus Versehen lostrat, könnte ebenso gut vor 500 Jahren von einem Fußsol­da­ten des Großmoguls Bab­ur ins Rollen gebracht wor­den sein. Peter Levi beschreibt seine eigene kurze Erkran­kung, durch die er erschöpft und hal­lu­zi­nie­rend fast vom Pferd fällt, genauso bei­läu­fig wie das Fie­ber des bri­ti­schen Gene­rals Fre­de­rick Roberts, der 1880, nach der ver­lo­re­nen Schlacht von Mai­wand, von Kabul her kommend, seine Trup­pen zu einem drei­wö­chi­gen Gewalt­marsch in die Schlacht von Kan­da­har peitschte.

Den Titel sei­nes Buchs fand Levi übri­gens an einer der vie­len „selt­sa­men Stät­ten“, mit denen Afgha­ni­stan auf­war­tet, näm­lich am Grab des Moguls Babur (1483−1530), der über ganz Indien herrschte und sich den­noch in sei­nem gelieb­ten Kabul beer­di­gen ließ – auf einer Anhöhe, in einem zum Him­mel geöff­ne­ten Grab. Seine Nach­kom­men bau­ten auf dem Hügel natür­lich eine Moschee und brach­ten eine Inschrift an, die den Herr­scher als „Angel King“ bezeich­nete, und seine Ruhe­stätte als „high­way of arch­an­gels“, „theatre of hea­ven“ und „light gar­den“.

Die­ses Afgha­ni­stan, diese „Fern­straße der Erz­engel“, die­ses „himm­li­sche Thea­ter“ und die­ser „Garten des Lichts“, des­sen Mau­er­reste und Schutt­hau­fen Levi und Chat­win besich­tig­ten, ist längst ver­schwun­den. Aber auch von dem Afgha­ni­stan, das sie im Jahre 1969 sahen, ist heute nicht mehr viel übrig. Vier­zig Jahre Inva­sion, Krieg, Bür­ger­krieg und reli­giö­ser Fana­tis­mus haben tiefe Wun­den geris­sen. Ein Grund mehr, die­ses Land am sprich­wört­li­chen Schei­de­weg, an einer der Kreu­zun­gen der Welt­ge­schichte, aufs Neue zu ent­de­cken. ■


Supplements

Afghanistan-Reiseberichte

  • Lord Robert Byron (1937): The Road to Oxiana

    Natürlich kannte Peter Levi diesen Klassiker der Morgenland-, Indien- und Afghanistanreise von Robert Byron (1905—1941). Levis Reisebegleiter Bruce Chatwin betrachtete es sogar als das beste Buch, das je geschrieben wurde, und schleppte angeblich seit seinem 15. Lebensjahr ein Exemplar wie eine Bibel mit sich herum.

  • Nancy Dupree (1977): His­to­ri­cal Guide to Afgha­ni­stan
    Nancy Dupree (1977): His­to­ri­cal Guide to Afgha­ni­stan
    Nancy Dupree (1977): His­to­ri­cal Guide to Afgha­ni­stan

    Peter Levis Altersgenossin Nancy Hatch Dupree (1927—2017) hat sich beson­ders um das archäo­lo­gi­sche Erbe und das Muse­ums­we­sen Afgha­ni­stans ver­dient gemacht. Zu ihren Ver­öf­fent­li­chun­gen gehö­ren ihr His­to­ri­cal Guide to Kabul (1965) und ihr welt­weit ers­ter Rei­se­füh­rer zu den Rie­sen-Bud­dhas von Bamiyan (1967). Auch Nancy Duprees eigene Lebens­ge­schichte lohnt einer genaue­ren Betrach­tung, zumal sie wäh­rend der sowje­ti­schen Inva­sion, wäh­rend des afgha­ni­schen Bür­ger­kriegs und wäh­rend der Gewalt­herr­schaft der Tali­ban nicht etwa in ihr Heimatland USA zurück­kehrte, son­dern in einem Flücht­lings­la­ger in Pescha­war lebte – der­sel­ben Stadt, in der Osama bin Laden seine Basis (al-Qaeda) auf­baute. Von Peschawar aus orga­ni­sierte Dupree die Ret­tung eines beträcht­li­chen Teils des afgha­ni­schen Kul­tur­er­bes vor dem siche­ren Unter­gang. Ihr beeindruckender Bericht über die Plün­de­rung des Kabul Natio­nal Museum aus dem Jahre 1998 fin­det sich hier: https://archive.archaeology.org/online/features/afghan/.

  • Rory Stewart (2009): The Places in Between

    Unter den neueren Rei­se­be­richten über Afgha­ni­stan sticht Rory Ste­warts The Places in Between hervor (dt. So weit die Knie tragen). Der englische Diplomat Rory Stewart forderte nur ein Jahr nach der US-Inva­sion im Jahre 2001 auf einem Fuß­marsch durch ein von Isla­mis­mus und Krieg völ­lig zer­stör­tes Afgha­ni­stan sein Schick­sal her­aus und konnte dabei wunderbarerweise auf die Hilfe der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung zählen.

  • Rory MacLean (2006): Magic Bus: On the Hippie Trail from Istanbul to India

    Wer es pop­mu­si­ka­lisch und etwas leichter mag, folgt Rory MacLean auf sei­nem Trip ent­lang des Hip­pie Trails von Istan­bul durch den Iran und Afgha­ni­stan bis nach Indien: Magic Bus (2006). Kapi­tel 14 bis 19 han­deln von Afgha­ni­stan.

  • Mohsen Makhmalbaf (2001): Kandahar

    Wer es sur­real mag, sieht sich den Film Kandahar (dt. Reise nach Kandahar) von Mohsen Makhmalbaf über das repres­sive Régime der Tali­ban an, der kurz vor den Anschlä­gen vom 11. Sep­tem­ber bei den Inter­na­tio­na­len Film­fest­spie­len in Can­nes gezeigt wurde. Die afgha­nisch-kana­di­sche Schrift­stel­le­rin Nelofer Pazira, Prot­ago­nis­tin und Haupt­dar­stel­le­rin aus Reise nach Kan­da­har, drehte im Jahre 2003 die Folge-Doku­men­ta­tion Return to Kandahar.

  • Christian Frei (2005): The Giant Buddhas

    Nelo­fer Pazira ist auch Bestand­teil von Christian Freis über­ra­gen­dem Doku­men­tar­film The Giant Buddhas (dt. Im Tal der großen Buddhas) über die Bud­dha-Sta­tuen von Bamiyan und deren Zer­stö­rung im März 2001 durch die Tali­ban (unter Mit­hilfe von bin Ladens Spreng­meis­tern).

Sonstiges

  • Matsuo Bashō (1689): Oku no Hosomichi

    Peter Levi las etwa zur Zeit sei­ner Reise den japa­ni­schen Haiku-Meis­ter Matsuo Bashō (1644—1694). Sicher stand er unter dem Eindruck von Bas­hōs Beschreibung seiner Reise durchs nördliche Japan Oku no Hosomichi aus dem Jahr 1689 (dt. Auf schmalen Pfaden ins Hinterland), die folgendermaßen beginnt: “Sonne und Mond, Tage und Monate ver­wei­len nur kurz als Gäste ewi­ger Zei­ten‘, und so ist es mit den Jah­ren auch: sie kom­men und gehen, stets auf Rei­sen. Nicht anders ergeht es den Men­schen, die ein Leben lang auf Schiffen über das Meer reisen oder auf dem Rücken von Pfer­den ihrem Alter ent­ge­genreiten: ­täg­lich unter­wegs, ist ihr ganzes Leben eine Rei­se, ist die Reise ihre Heimat. Viele Dich­ter, die vor uns leb­ten, star­ben bereits auf der Wan­der­schaft. Meine Gedan­ken hören den­noch nicht auf, wohl ange­regt durch den Wind, der die Wol­ken­fet­zen jagt, um das stete Getrie­ben­wer­den zu schwei­fen – ich weiß schon gar nicht mehr von wel­chem Jahr an.”


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